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Zecke in der Natur

Zeckenaufkommen in Deutschland nach Jahreszeit und Monat

Zecken sind in Deutschland weit verbreitet und stellen eine ernstzunehmende Gefahr für die Gesundheit von Menschen und Tieren dar. Diese kleinen, spinnenartigen Parasiten können gefährliche Krankheiten wie die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Borreliose übertragen, die schwerwiegende Folgen für die Betroffenen haben können. FSME ist eine Viruserkrankung, die zu einer Entzündung des Gehirns, der Hirnhäute und des Rückenmarks führen kann, während Borreliose eine bakterielle Infektion ist, die unbehandelt chronische Beschwerden wie Gelenkentzündungen, Hautausschläge und neurologische Probleme verursachen kann.

Das Risiko, von einer Zecke gestochen zu werden, variiert jedoch je nach Jahreszeit und Monat. Zecken sind nicht das ganze Jahr über gleich aktiv, sondern ihre Aktivität hängt von verschiedenen Faktoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Wetterbedingungen ab. Um sich effektiv vor Zeckenstichen und den damit verbundenen Krankheiten zu schützen, ist es wichtig, das Zeckenaufkommen in den verschiedenen Monaten zu kennen und zu verstehen, welche Bedingungen die Zeckenaktivität beeinflussen.

Beim Absuchen des Körpers nach einem Aufenthalt im Freien sollte man auf verschiedene Anzeichen von Zecken achten. Zecken sind kleine, spinnenartige Tiere, die je nach Entwicklungsstadium unterschiedlich groß sein können. Larven sind mit etwa 0,5 mm sehr klein und können leicht übersehen werden, während erwachsene Zecken bis zu 3,5 mm groß sein können. Vor dem Blutsaugen sind Zecken flach und haben eine ovale Form. Ihre Farbe variiert von hellbraun bis dunkelbraun, manchmal auch mit rötlichen oder gelblichen Tönen.

Nach dem Blutsaugen schwillt der Körper der Zecke deutlich an und kann bis zu 2 cm groß werden. Die vollgesogene Zecke hat dann eine kugelige Form und eine grau-bläuliche Farbe. Beim Absuchen sollte man besonders auf kleine, dunkle Punkte auf der Haut achten, die sich bei näherem Hinsehen als Zecken entpuppen können. Zecken bevorzugen warme und feuchte Körperstellen wie Kniekehlen, Leistengegend, Achselhöhlen, Bauchnabel, hinter den Ohren oder auf der Kopfhaut.

Ein wichtiges Anzeichen für eine festgesaugte Zecke ist ein kleiner, dunkler Punkt auf der Haut, der von einem roten Hof umgeben sein kann. Dieser rote Hof entsteht durch eine lokale Entzündungsreaktion der Haut auf den Zeckenstich. Manchmal kann man auch die Beine der Zecke erkennen, die von dem dunklen Punkt wegstehen. Wenn man mit den Fingern über die Stelle streicht, kann man oft einen leichten Widerstand oder eine Erhebung spüren.

Es ist wichtig, den gesamten Körper gründlich abzusuchen, da Zecken auch an schwer einsehbaren Stellen sitzen können. Besondere Aufmerksamkeit sollte man Hautfalten, Körperfalten und behaarten Stellen widmen. Bei Kindern sollte man auch unter der Kleidung und auf dem Kopf nach Zecken suchen, da sie oft im Spiel mit Gras und Gebüsch in Kontakt kommen.

Wenn man eine Zecke entdeckt, sollte man sie möglichst schnell und vollständig entfernen, um das Risiko einer Infektion zu minimieren. Dazu eignen sich spezielle Zeckenzangen oder -karten, mit denen man die Zecke nah an der Haut greifen und mit einer drehenden Bewegung herausziehen kann. Wichtig ist, dass man die Zecke nicht quetscht oder zerdrückt, da dadurch Krankheitserreger in die Wunde gelangen können.

Übersicht des Zeckenaufkommens in Deutschland nach Monat

Januar

Im Januar ist das Risiko eines Zeckenstichs sehr gering. Zecken sind bei Temperaturen unter 8°C nicht aktiv und befinden sich in der Winterruhe. Sie überleben den Winter in der Laubschicht oder im Boden und werden erst bei steigenden Temperaturen wieder aktiv. Selbst bei milden Wintertagen mit Temperaturen über 8°C ist die Wahrscheinlichkeit einer Zeckenaktivität gering, da die Tiere Zeit benötigen, um aus der Winterstarre zu erwachen. Die Luftfeuchtigkeit und Niederschläge spielen in diesem Monat eine untergeordnete Rolle, da die Temperaturen der limitierende Faktor sind.

Februar

Auch im Februar ist das Zeckenrisiko sehr gering. Die meisten Zecken befinden sich noch in der Winterruhe und warten auf konstant steigende Temperaturen. Nur an außergewöhnlich milden Tagen mit Temperaturen deutlich über 8°C kann es vereinzelt zu einer frühen Zeckenaktivität kommen. Dabei bevorzugen Zecken Gebiete mit hoher Luftfeuchtigkeit wie feuchte Laub- und Nadelwälder oder Sträucher. Niederschläge haben in diesem Monat noch keinen bedeutenden Einfluss auf die Zeckenaktivität.

März

Im März steigt das Zeckenrisiko mit zunehmenden Temperaturen leicht an. Wenn die Temperaturen konstant über 8°C liegen und die Luftfeuchtigkeit ausreichend hoch ist, werden Zecken in Wäldern, Gärten und Parks aktiv. Sie bevorzugen Gebiete mit dichter Vegetation wie hohes Gras, Unterholz oder Laubschicht. Regenfälle und feuchte Böden begünstigen die Zeckenaktivität, während anhaltende Trockenheit sie einschränken kann. An warmen, feuchten Tagen nach Niederschlägen ist die Wahrscheinlichkeit für Zeckenstiche erhöht. Das Risiko ist jedoch noch gering bis mittel, abhängig von den lokalen Wetterbedingungen.

April

Ab April steigt das Zeckenrisiko deutlich an. Mit zunehmenden Temperaturen zwischen 8°C und 20°C und einer hohen Luftfeuchtigkeit über 80% werden Zecken sehr aktiv und suchen nach Wirten. Sie sind nun vermehrt in Wäldern, Gärten, Parks und auf Wiesen zu finden. Regenfälle und feuchte Böden erhöhen das Risiko, während längere Trockenphasen die Zeckenaktivität vorübergehend reduzieren können. Nach Niederschlägen ist die Gefahr von Zeckenstichen besonders hoch, da die Tiere aktiver werden und sich vermehrt in der feuchten Vegetation aufhalten.

Mai

Der Mai ist der Monat mit dem höchsten Zeckenaufkommen. Die Zecken sind jetzt sehr aktiv und die Population erreicht ihren Höhepunkt. Optimale Bedingungen für Zecken sind Temperaturen zwischen 17°C und 20°C sowie eine hohe Luftfeuchtigkeit über 80%. Sie sind in Wäldern, Gärten, Parks, Wiesen und Sträuchern sehr weit verbreitet. Regenfälle und feuchte Böden begünstigen die Zeckenaktivität zusätzlich, während anhaltende Trockenheit und Hitze über 25°C sie einschränken können. Nach Niederschlägen ist die Zeckengefahr besonders hoch, da die Tiere aktiver werden und sich vermehrt in der feuchten Vegetation aufhalten.

Juni

Im Juni bleibt das Zeckenrisiko auf einem sehr hohen Niveau. Die Zecken sind weiterhin sehr aktiv und weit verbreitet. Günstige Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit und regelmäßige Niederschläge bieten ideale Bedingungen für die Zeckenaktivität. Vor allem in Wäldern, Gärten und Parks mit dichter Vegetation ist die Gefahr von Zeckenstichen hoch. Auch auf Wiesen und in Sträuchern halten sich viele Zecken auf. Nach Regenfällen und an schwülen Tagen ist besondere Vorsicht geboten, da die Tiere dann sehr aktiv sind. Nur anhaltende Hitze über 25°C und längere Trockenphasen können die Zeckenaktivität vorübergehend reduzieren.

Juli

Auch im Juli ist das Zeckenrisiko noch sehr hoch, obwohl die Population leicht zurückgeht. Hohe Temperaturen über 25°C und längere Trockenphasen können die Zeckenaktivität etwas einschränken, aber insgesamt bleibt die Gefahr von Zeckenstichen hoch. Zecken bevorzugen jetzt etwas feuchtere und schattigere Lebensräume wie Wälder, Waldränder und Sträucher. Nach Regenfällen und an schwülen Tagen ist die Zeckenaktivität besonders hoch, da die Tiere die Feuchtigkeit benötigen.

August

Im August geht das Zeckenrisiko langsam zurück, bleibt aber auf einem mittleren bis hohen Niveau. Die Zeckenaktivität nimmt mit sinkenden Temperaturen und zunehmender Trockenheit etwas ab, aber die Tiere sind immer noch weit verbreitet. Sie bevorzugen weiterhin feuchtere Lebensräume wie Wälder, Waldränder und Sträucher. Nach Regenfällen und an schwülen Tagen ist die Zeckenaktivität höher, während längere Trockenphasen sie reduzieren.

September

Im September geht das Zeckenrisiko auf ein mittleres Niveau zurück. Mit sinkenden Temperaturen und zunehmender Trockenheit wird die Zeckenaktivität geringer, aber die Tiere sind immer noch in vielen Lebensräumen zu finden. Sie bevorzugen weiterhin feuchtere Gebiete wie Wälder, Waldränder und Sträucher. Regenfälle und feuchte Böden können die Zeckenaktivität vorübergehend erhöhen, während längere Trockenphasen sie reduzieren.

Oktober

Im Oktober ist das Zeckenrisiko gering bis mittel, abhängig von den Wetterbedingungen. Bei milden Temperaturen über 8°C und ausreichender Luftfeuchtigkeit können Zecken noch aktiv sein, aber ihre Aktivität ist deutlich geringer als in den Sommermonaten. Sie ziehen sich zunehmend in geschützte Lebensräume wie dichtes Unterholz oder Laubschicht zurück. Regenfälle und feuchte Böden können die Zeckenaktivität vorübergehend etwas erhöhen, während anhaltende Kälte und Trockenheit sie stark einschränken.

November

Im November ist das Zeckenrisiko gering. Die meisten Zecken haben sich in ihre Winterverstecke zurückgezogen und sind bei den kühlen Temperaturen nicht mehr aktiv. Nur an ungewöhnlich milden Tagen mit Temperaturen deutlich über 8°C kann es noch zu einer geringen Zeckenaktivität kommen, vor allem in geschützten Lebensräumen wie dichtem Unterholz oder Laubschicht. Niederschläge haben in diesem Monat kaum noch Einfluss auf die Zeckenaktivität, da die Temperaturen der limitierende Faktor sind.

Dezember

Im Dezember ist das Zeckenrisiko sehr gering bis nicht vorhanden. Die Zecken befinden sich in der Winterruhe und sind bei den kalten Temperaturen nicht aktiv. Selbst an milden Tagen ist die Wahrscheinlichkeit einer Zeckenaktivität sehr gering, da die Tiere tief in der Laubschicht oder im Boden versteckt sind. Niederschläge und Luftfeuchtigkeit haben in diesem Monat keinen Einfluss auf die Zeckenaktivität.

Einfluss von Temperatur und Wetter auf die Zeckenaktivität

Zecken reagieren empfindlich auf Temperaturveränderungen und passen ihre Aktivität entsprechend an. Bei Temperaturen unter 8°C verfallen sie in eine Kältestarre und bewegen sich kaum noch. Ihre Stoffwechselaktivität ist dann stark herabgesetzt, um Energie zu sparen. Erst wenn die Temperaturen wieder steigen, werden die Zecken allmählich aktiver.

Zwischen 8°C und 10°C beginnen Zecken langsam, sich zu bewegen und nach Wirten zu suchen. Ihre Aktivität ist jedoch noch gering und sie legen nur kurze Strecken zurück. Mit zunehmender Erwärmung steigt die Bewegungsfreudigkeit der Zecken deutlich an. Optimale Bedingungen finden sie bei Temperaturen zwischen 17°C und 20°C. In diesem Bereich sind sie sehr agil und können weite Strecken zurücklegen, um einen passenden Wirt zu finden.

Wird es den Zecken zu warm, reduzieren sie ihre Aktivität wieder. Ab Temperaturen über 25°C ziehen sie sich bevorzugt in schattige und feuchtere Bereiche zurück, um sich vor Überhitzung und Austrocknung zu schützen. Während ausgedehnter Hitzeperioden mit Temperaturen über 30°C verfallen viele Zecken in eine Art Hitzestarre und stellen ihre Aktivität fast vollständig ein.

Neben der Temperatur beeinflusst auch die Luftfeuchtigkeit das Verhalten der Zecken maßgeblich. Zecken bevorzugen eine hohe relative Luftfeuchte von über 80%. Bei trockenem Wetter ziehen sie sich in feuchtere Mikrohabitate wie die Laubschicht oder in dichtes Unterholz zurück. Nach Regenfällen oder an Tagen mit hoher Luftfeuchtigkeit erhöht sich ihre Aktivität deutlich und sie begeben sich verstärkt auf Wirtssuche.

Starke Winde und anhaltender Regen können die Zeckenaktivität vorübergehend verringern, da die Tiere Schutz suchen. Sobald sich das Wetter jedoch beruhigt, werden sie schnell wieder aktiv. Generell sind Zecken sehr widerstandsfähig gegenüber Witterungseinflüssen und können auch längere Trocken- oder Kälteperioden gut überstehen, indem sie sich in geschützte Bereiche zurückziehen.

Um das Zeckenrisiko einzuschätzen, sollte man neben der Jahreszeit und dem Lebensraum also auch die aktuellen Wetterbedingungen berücksichtigen. Warme, feuchte Tage nach Regenfällen sind besonders risikoreich, während anhaltende Hitze oder Trockenheit das Risiko vorübergehend senken können. In geschützten Lebensräumen wie Wäldern oder hohem Gras ist die Zeckenaktivität jedoch meist höher als in offenen, trockenen Gebieten. Durch geeignete Schutzmaßnahmen wie die Verwendung von Zeckenabwehrmitteln und das gründliche Absuchen des Körpers nach einem Aufenthalt im Freien kann das Risiko jedoch deutlich reduziert werden.

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