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Licht, Farben, Gerüche - Worauf Stechmücken reagieren

Stechmücken sind nicht nur lästig, sondern können auch gefährliche Krankheiten übertragen. Um sich effektiv vor ihnen zu schützen, ist es wichtig zu verstehen, was die Blutsauger anzieht und wie sie auf verschiedene Reize reagieren. Licht, Farben und Gerüche spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Stechmücken und Licht

Viele Menschen haben beobachtet, dass Stechmücken oft von Lichtquellen angezogen werden. Sie umkreisen Straßenlaternen, fliegen in beleuchtete Räume oder lassen sich auf dem Bildschirm des Smartphones nieder. Doch was genau lockt die Insekten an?

Studien haben gezeigt, dass besonders kurzwelliges Licht im blauen und ultravioletten Bereich für Stechmücken attraktiv ist. Der Grund dafür liegt in ihrem Sehapparat. Mückenaugen sind besonders empfindlich für Licht mit Wellenlängen zwischen 350 und 500 Nanometern, was dem UV- und Blaulichtspektrum entspricht.1

Forscher vermuten, dass die Vorliebe für kurzwelliges Licht ein evolutionärer Überrest ist. In der Natur dient die UV-Strahlung des Himmels Stechmücken als Orientierungshilfe. Auch Wasserflächen reflektieren UV-Licht besonders stark, was die Insekten anzieht, da sie dort ihre Eier ablegen.

Diese Erkenntnisse lassen sich nutzen, um Stechmücken gezielt anzulocken und zu fangen. Spezielle Fallen arbeiten mit blauem oder ultraviolettem Licht, das die Insekten magisch anzieht. Gleichzeitig lässt sich die Attraktivität von Wohnräumen für Mücken reduzieren, indem man auf warmweißes Licht setzt und die Fenster mit Fliegengittern schützt.

Die Rolle von Farben

Auch bestimmte Farben scheinen eine Wirkung auf Stechmücken zu haben. Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Insekten besonders von dunklen Farben wie Schwarz, Dunkelblau oder Rot angezogen werden. Helle Farben wie Weiß, Hellgrün oder Pastelltöne scheinen sie hingegen eher zu meiden.

Allerdings ist die Farbpräferenz von Stechmücken noch nicht abschließend erforscht. Einige Experten vermuten, dass der Kontrast zwischen hellen und dunklen Farben für die Insekten entscheidender ist als der Farbton selbst. Auch die Kombination mit anderen Reizen wie Gerüchen oder Wärme könnte eine Rolle spielen.

Stechmücken und Gerüche

Neben visuellen Reizen reagieren Stechmücken auch stark auf bestimmte Gerüche. Mit ihrem feinen Geruchssinn können sie potenzielle Opfer über weite Distanzen wahrnehmen. Besonders angezogen werden sie von Duftstoffen, die wir Menschen über Haut und Atem abgeben.

Dazu zählen Kohlendioxid, Milchsäure, Ammoniak und andere Substanzen, die beim Schwitzen oder der Verdauung entstehen. Je nach Stoffwechsel und Bakterienbesiedlung der Haut locken manche Menschen die Blutsauger stärker an als andere.2

Auch bestimmte Parfums, Cremes oder Haarsprays können Stechmücken anziehen. Blumige oder fruchtige Düfte scheinen besonders attraktiv für die Insekten zu sein. Wer häufig gestochen wird, sollte daher auf stark riechende Kosmetika verzichten.

Umgekehrt gibt es aber auch Gerüche, die Stechmücken abschrecken. Dazu zählen etwa Lavendel, Zitronengras, Eukalyptus oder Minze. Die ätherischen Öle dieser Pflanzen können helfen, die Plagegeister auf Abstand zu halten. Auch der Rauch von Kerzen oder Fackeln wirkt auf viele Mückenarten abstoßend.

Um sich vor Stechmücken zu schützen, ist es also sinnvoll, ihre Vorlieben und Abneigungen zu kennen. Mit der richtigen Beleuchtung, Kleidung und Duftkulisse lässt sich das Risiko von Stichen deutlich reduzieren. Wer die Blutsauger zusätzlich mit Fallen oder Schutznetzen fernhält, kann die warme Jahreszeit entspannt genießen.

Quellen

  1. Peach, D.A.H., Ko, E., Blake, A.J. et al. Ultraviolet inflorescence cues enhance attractiveness of inflorescence odour to Culex pipiens mosquitoes. PLoS ONE 14/b: e0217484 (2019). https://doi.org/10.1371/journal.pone.0217484
  2. Spanoudis, C., Andreadis, S., Bray, D.P. et al. Behavioural response of the house mosquitoes Culex quinquefasciatus and Culex pipiens molestus to avian odours and its reliance on carbon dioxide. Medical and Veterinary Entomology (2020). https://doi.org/10.1111/mve.12401